Gewichtheben

Gewichtheben

Sportliche Technik der Wettkampfübung Reißen

Die Wettkampfübung Reißen ist eine Schnelligkeits-Kraft-Übung, bei der die Hantel in einer Bewegung vom Boden mit gestreckten Armen über den Kopf gehoben werden muss. Der Sportler geht während des Hebevorgangs in die Hocke, um den Hebevorgang zu erleichtern. Ohne die Start- und Fixierungsphase dauert ein Reißvorgang ca. 2,5 bis 3 Sekunden und die Hantelstange wird dabei mit einer Geschwindigkeit von 1,7 bis 2,2 m/s beschleunigt. Das Reißen ist eine technisch anspruchsvolle Disziplin, in der man die Hantel über dem Kopf fixieren und das Gleichgewicht des Körpers während des schnellen Bewegungsablaufes bewahren muss. Die Technik erfordert Beweglichkeit, koordinative und psychische Fähigkeiten sowie Schnell- und Maximalkraftfähigkeiten. Bei der Beschreibung der Reißtechnik hat es sich bewährt, sie in Phasen einzuteilen. In der Literatur gibt es diverse unterschiedliche Einteilungen (Borgmann, 1980; Weide, 1989; Lippmann & Pagels, 1993; Mantek & Vater, 2014a). Die generelle Technikstruktur des Reißens kann nach Knoll und Sandau (2018) in vier Bewegungsphasen untergliedert werden: (1) Beschleunigung, (2) Umgruppieren, (3) Abbremsen und (4) Aufstehen.

Die Beschleunigungshase ist die wichtigste Bewegungsphase im Reißen, da in ihr die benötigte Geschwindigkeit für eine Hebung erzeugt wird. Im Gewichtheben gibt es zwei Analysevarianten, um die sportliche Technik zu beurteilen. Entweder dient das Sportgerät zur Analyse der Technik oder die Bewegung des Sportlers wird analysiert, wobei die Analyse der Sportlerbewegung die bessere darstellt. Die Beschleunigungsphase wird in drei weitere Teilbewegungsphasen gegliedert (Sandau, 2017):

1. Erste Zugphase (Bewegungsphase von Start bis Ende 1. Zugphase)

2. Kniepassage (Ende 1. Zugphase bis Ende Kniepassage)

3. Zweite Zugphase (Ende Kniepassage bis Ende 2. Zugphase)

Gesamtablauf – Reißen (Rahmentrainingskonzeption, 2019)

Sportliche Technik der Wettkampfübung Stoßen

Die Wettkampfübung Stoßen besteht aus 2 Phasen, dem Umgruppieren der Hantelstange auf die Brust und dem Ausstoßen der Hantel über dem Kopf. Die Gewichte sind ca. 15 bis 25 Prozent höher als im Reißen, abhängig von der jeweiligen Gewichtsklasse. Etwa sechs bis neun Sekunden dauert ein Stoßversuch, ohne die Zeit für die Startphase und die Fixierung der Hantelstange. Für eine optimale Wettkampfgestaltung sind hohe körperliche Fähigkeiten erforderlich.

Umsetzen

Der Bewegungskomplex Umsetzen kann nach Knoll und Sandau (2018) in vier Bewegungsphasen untergliedert werden: (1) Beschleunigung, (2) Umgruppieren, (3) Abbremsen und (4) Aufstehen. Die Beschleunigungsphase im Umsetzen kann nach Sandau (2017) in drei Teilbewegungsphasen untergliedert werden:

1. Erste Zugphase (Bewegungsphase von Start bis Ende 1. Zugphase)

2. Kniepassage (Ende 1. Zugphase bis Ende Kniepassage)

3. Zweite Zugphase (Ende Kniepassage bis Ende 2. Zugphase)

Gesamtablauf – Umsetzen (Rahmentrainingskonzeption, 2019)

Ausstoßen

Nachdem der Sportler die Hantel umgesetzt hat und aus der Hocke aufgestanden ist, beginnt der zweite Teil des Stoßens. Dieser wird als „Ausstoßen“ bezeichnet. Um die Technik des Ausstoßens zu beschreiben, hat es sich bewährt, sie in Phasen einzuteilen. In der Literatur gibt es diverse unterschiedliche Einteilungen (Worobjow, 1984; Richter, 1982; Lippmann, Sandau & Jentsch, 2011). Der Bewegungskomplex Ausstoßen kann nach Knoll und Sandau (2018) in vier Bewegungsphasen untergliedert werden: (1) Beschleunigung, (2) Umgruppieren, (3) Abbremsen und (4) Aufstehen. Die Beschleunigungsphase im Ausstoßen kann nach Knoll und Sandau (2018) in zwei Teilbewegungsphasen untergliedert werden:

1. Auftakt

2. Anstoß

Gesamtablauf – Ausstoßen (Rahmentrainingskonzeption, 2019)